2.
Markt für elektrische Uhren Mannheim (31.3. und 1.4.2001)
Bereits Ende
des Jahres 2000 wurde diese Veranstaltung im Internet und in Fachzeitschriften
angekündigt. Alle uns bekannten Freunde elektrischer Uhren schriftlich
eingeladen und die Genehmigung für den Markt am Sonntag hatten wir ebenfalls in
der Tasche (Kosten leider 530.- DM). Die Räumlichkeiten in der alten
Tabakscheune waren ebenfalls wieder hervorragend präpariert. Zimmer in
nahegelegenen Hotels und ein Tagungsraum waren reserviert. Einige freiwillige
Helfer waren engagiert und sogar Petrus bescherte uns herrliches Wetter mit 24 °
und Sonnenschein. Eigentlich konnte gar nichts mehr schief gehen.
Wie ein
Elektromagnet zog diese Veranstaltung die Freunde elektrischer Uhren dann auch
an. Die ersten Teilnehmer reisten bereits am Freitag an. Am Samstag gegen 10 Uhr
begann dann die Invasion und im Laufe des Tages besuchten schätzungsweise 150
Uhrenfreunde aus England, Holland, Schweiz und Deutschland unseren Markt. Mit
diesem Ergebnis können wir mehr als zufrieden sein. Der Arbeitskreis für
elektrische Uhren war fast vollständig anwesend.
Das Angebot
konzentrierte sich wieder voll auf die elektrische Uhr. Aus privaten Beständen
wurden wieder elektrische Haupt- und Nebenuhren, elektrische Einzeluhren und
Stempeluhren aller bekannten Hersteller angeboten. Besonderheiten waren eine
sehr seltene 1/1 sec Standuhr der Normalzeit GmbH/Berlin(im Laden von
Lottermann), eine ¾ sec Wanduhr von Henry Campiche/Genf und die Variante der
Eureka Uhr, hergestellt von der Firma Palmtag/Schwenningen. Weiterhin gab es
Ersatzteile, einzelne Uhrwerke, Fachliteratur als Original oder Reprint,
Uhrmacherwerkzeuge und auch einige Turmuhren. Bereits nach wenigen Stunden waren
die interessanten Exponate verkauft oder eingetauscht. Am Samstag Abend war das
Angebot bereits um ca. 80 % geschrumpft. Gegen Mittag war der Südwestfunk zu
Gast und drehte eine kurze Sequenz für die Landesnachrichten BW, die dann abends
ausgestrahlt wurde.
Am Samstag
Abend trafen wir uns in einer nahegelegenen Gastwirtschaft. Dort war ein Raum
für uns reserviert. Ungefähr 40 Uhrenfreunde aus Europa tagten dort bis weit
nach Mitternacht. Endlich war mal Zeit ausführlich zu diskutieren und neue
Kontakte zu knüpfen. Dieser schöne Abend wird in guter Erinnerung
bleiben.
Sonntag
Morgen ging es dann weiter, aber es gab ein neues Sonntag-Problem. Da am Samstag
fast alles verkauft wurde, waren die Stände jetzt fast leer. Viele zogen es
deshalb vor den Markt frühzeitig zu verlassen, um nachhause zu fahren oder die
Umgebung von Mannheim zu erkunden. Gegen Mittag trafen sich dann die Freunde der
Hippschen Chronoskope, die H.J. Kummer und T. Schraven persönlich eingeladen
hatten. 4 dieser extrem seltenen Kurzzeitmesser konnten in Mannheim bewundert
werden. Ein Mitarbeiter der Universität Heidelberg war angereist und brachte das
wohl älteste Chronoskop Deutschlands mit, ein Tischmodell von M. Hipp gefertigt
ca. 1850. Zu sehen gab es weiterhin das Modell 75 von M. Hipp(ca. 1867), ein
unvollständiges Chronoskop aus dem Nachlass von Strasser und Rohde und das
Modell 21 mit verlängerter Laufzeit von F.L. Löbner/Berlin. Uns interessierte
besonders eine Frage, wer hat außer der Firma Hipp noch Chronoskope hergestellt.
Es gab eine lebhafte Diskussion und wir können nun mit Sicherheit davon
ausgehen, dass auch die Firma Strasser und Rohde bereits um 1910 eigene
Chronoskope baute. Das Chronoskop der Firma Löbner dürfte wohl auch aus dieser
Werkstatt kommen.

Der Markt war
wieder ein voller Erfolg und alle Teilnehmer waren begeistert. Es ist sicher,
dass es auch im Jahre 2002 wieder einen Markt für elektrische Uhren geben wird.
Das Konzept wird allerdings etwas geändert, um das Sonntagproblem zu
eliminieren. Der eigentliche Uhrenflohmarkt soll ab sofort nur noch am Samstag
stattfinden und am Sonntag wird es dann ein Treffen des Arbeitskreises und 1-2
Fachvorträge geben.
Ganz herzlich
danke ich hier allen Teilnehmern und ganz besonders den unermüdlichen
Organisatoren, Till und Ralph Lottermann sowie Franz Wolf. 
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