Lottermann & Söhne
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"Weltzeit 1” von Lottermann & Söhne

Weltzeituhren? Davon gibt es viele, fast jede Marke, die etwas auf sich hält, hat ein solches Modell in der Auslage. In Wahrheit lässt sich jedoch auf nicht einer davon auch nur annähernd die Weltzeit ablesen. Bis jetzt jedenfalls. In ihrer Werkstatt in Seckenheim machen die Meister von Lottermann & Söhne nun Schluss mit den Ungenauigkeiten und den Vereinfachungen: Ihre “Weltzeit 1” -  die erste Weltzeituhr überhaupt, die diesen Namen verdient. Sie ist die erste und einzige, die tatsächlich sämtliche Zeitzonen der Erde anzeigt. Ein Meisterwerk aus Mannheim.

Das sanfte Surren einer filigranen Fräse erfüllt die Luft, hier, wo sich hohe Arbeitstische an rohe Steinmauern lehnen, wo sich hölzerne Werkzeugladen neben goldverbrämten Comptoise-Schönheiten stapeln, haben sich “Lottermann & Söhne” in einer alten Scheune ihr Reich geschaffen. Franz Wolff rückt die Brille zurecht, dann schiebt er mit dem Handrücken Schraubendreher, Pinzetten und Halteringe beiseite und rolt eine Karte aus: “Die Zeitzonen der Erde”, eine detaillierte Abbildung, in lindgrünen und ockergelben Farben gehalten. Sie dürfte so manchen Träger einer herkömmlichen “Weltzeituhr” überraschen: “Es gibt 39 Zeitzonen, und nicht nur 24”.

Der Meister in seinem Element. 20 Monate lang hat er sich bei der Arbeit an dem kleinen mechanischen Wunderwerk mit Azimuthal-, Mercator- und Lambert-Projektionen, mit Geographie und Politik beschäftigt. “Sehr interessant: Die Einteilungen folgen nicht überall geographischen Gegebenheiten”, oft haben Staaten die Uhrzeit auch als Waffe im Kampf gegen die einstige Kolonialmacht oder den “feindlichen” Nachbarn gesehen. “Nehmen wir das Beispiel Indien, hier haben wir eine Abweichung von plus 5,5 Stunden gegenüber Greenwich Meridian Time”.

Doch herkömmliche Worldtimer unterschlagen solcherart “krumme” Zeitverschiebungen auf ihren Anzeigen. Wolff erklärt es so: “Die Kollegen machen es sich bei ihren Konstruktionen einfach, volle Stunden lassen sich nun mal recht problemlos darstellen, halbe nicht”.

Franz Wolff und Till Lottermann haben einen anderen Anspruch: “Korrektheit, Vollständigkeit, Exaktheit - schließlich sind wir Uhrmacher!”

Der Grundgedanke der “Lottermann & Söhne Weltzeit 1”: eine Uhr zu bauen, die tatsächlich sämtliche 39 Zeitzonen der Erde korrekt abbildet. Dazu braucht es zunächst eine Polar-Projektion der Erde auf dem etwa 40 mm großen Zifferblatt, die sich einmal in 24 Stunden um 360 Grad und die Stundenrohrachse dreht. Durch farbliche Zuordnungen der Zonen, durch Stunden und Halbstundenangaben auf einem äußeren Ring um das Blatt und durch die Zeigerstellung lässt sich so vollkommen einfach und schnell die jeweilige Uhrzeit in allen 39 Zonen  der Welt ablesen.

Das mechanische Problem dabei war einfacher zu lösen als das kartographische. Till Lottermann: “Unser MSL-Cortebert Basis-Kaliber ist ein wahres Universal-Talent”, die Meister entwickelten und konstruierten eine aufwändigere Unruh mit einer - ähnlich wie bei Rolex - darüber liegenden Brücke sowie neun zusätzliche Werkteile, die allesamt in der eigenen Werkstatt hergestellt und in die auch ästhetisch anspruchsvolle ¾-Platine verbaut wurden. Ein Beispiel für die hohen handwerklichen Anforderungen dieser Meisterleistung: Das winzige Rädchen, das die Zifferblatt-Karte bewegt, hat 96 innen liegende Zähne, es ist gearbeitet mit einem nur 5/100stel Millimeter starken Zweischneiden-Vollmetall-Fräser.

Deutlich komplizierter: die gedankliche Arbeit an der Karte: Zugrunde liegt eine so genannte Lambert’sche Projektion, eine Darstellung der Welt aus dem 18.Jahrhundert”. Der Ausgangspunkt sozusagen, denn Franz Wolff musste sich monatelang mit hochkomplexen und neu entwickelten Formel beschäftigen, um die Kartendarstellung umzurechnen. Der Grund: “Die Länder auf der Nord-Halbkugel wären bei der Lambert’schen Projektion zu klein und daher schlecht ablesbar gewesen”.

Das Ergebnis dieser Arbeit darf auch ästhetisch als ausgesprochen gelungen gelten: eine dezente Zifferblatt-Harmonie auf nachtblauem Grund, wunderbar klar in der Anordnung und einfach schön in der Farbgebung. Seit drei Monaten läuft die Uhr _ Stahlgehäuse, 42 mm Durchmesser, 13 Millimeter Bauhöhe - nun schon im Probebetrieb. “Sie weist sehr saubere Gangwerte in allen Lagen auf“, schwärmt Till Lottermann. Das Patent für die in einer Kleinserie aufgelegte “Lottermann & Söhne Weltzeit 1” haben die beiden Meister nun in München angemeldet, “aber wir glauben nicht, dass sie uns so schnell einer nachbaut”.

Eine Frage bleibt, die entscheidende: Warum haben Franz Wolff und Till Lottermann dieses Uhr überhaupt entwickelt und gebaut? “Sie ist der exakte und korrekte Zeitmesser für eine immer enger zusammenrückende Welt”, sagt Lottermann. Franz Wolff hat eine andere Antwort: “Vielleicht einfach, weil es sie bisher noch nicht gab

Lottermann & Söhne  •  Seckenheimer Hauptstraße 128  •  68239 Mannheim
www.lottermannundsoehne.de